Baugrunduntersuchung
Unser Engagement für den Bodenschutz beginnt schon vor dem Baubeginn mit den Baugrunduntersuchungen (BGU). Hierbei sammeln wir wichtige Daten über den Untergrund, um unsere Projekte im Einklang mit der Natur und Umwelt zu planen. Durch zahlreiche Bohrungen erfassen wir verschiedene Bodentypen und kartieren sie digital. Dazu entnehmen wir Bodenproben in bis zu 30 Metern Tiefe und analysieren sie im Labor. Diese Untersuchungen ermöglichen uns, die lokalen Bodenverhältnisse genau zu verstehen und wichtige Daten wie die Wärmeleitfähigkeit des Bodens zu ermitteln. Ein genaues Verständnis der Bodenstruktur ist entscheidend, um den Boden während der Bauphase und später während des Betriebs der Erdkabelleitungen optimal zu schützen.


Für die Untersuchung entlang der geplanten Strecke verwenden wir meistens kleine oder handbetriebene Geräte. In Gebieten, in denen Hindernisse wie Flüsse oder Bahnstrecken gequert werden müssen, können größere Geräte zum Einsatz kommen. Eine BGU dauert in der Regel wenige Tage bis zwei Wochen. Vorab sprechen wir mit den Landwirtinnen und Landwirten, um ihre Erlaubnis einzuholen, ihre Flächen betreten und untersuchen zu dürfen.
Verschiedene Verfahren geben Aufschluss über den Boden
Wir nutzen für die Bodenuntersuchungen verschiedene Verfahren, die sich in ihrer Funktion, Tiefe und dem verwendeten Gerät unterscheiden. Je nach Bedarf führen wir Kleinrammbohrungen, Rammsondierungen, Rotationskernbohrungen oder Schürfe durch.
Kleinrammbohrungen sind üblich, wenn wir Informationen über den Bodenaufbau benötigen oder Bodenproben sammeln wollen. Dabei treiben wir mit einem Schlaggerät eine Stahlsonde mit einem Durchmesser von 36 bis 80 Millimetern bis zu einer Tiefe von fünf Metern in den Boden. Beim Herausziehen der Sonde wird das zu analysierende Material (Kern) aus dem Boden entnommen.
Im Gegensatz dazu gewinnen wir bei der Rammsondierung keinen Kern. Stattdessen treiben wir eine Sondierspitze mit einem Gewicht in den Boden, das durch eine konstante Fallhöhe immer die gleiche Schlagkraft ausübt. Die Anzahl der Schläge für eine bestimmte Tiefe wird gezählt, um die Dichte des Bodens zu bestimmen.
Rotationskernbohrungen kommen dann zum Einsatz, wenn eine Kleinrammbohrung nicht ausreichend ist, etwa wenn eine größere Tiefe erreicht werden muss oder ein größerer Durchmesser des Bohrlochs notwendig ist.
Um die Anordnung und Beschaffenheit der oberflächennahen Bodenschichten zu ermitteln, führen wir einen Schurf durch. Dabei entnimmt ein Bagger Bodenmaterial bis zu einer Tiefe von etwa 1,7 Metern. Es entsteht eine kleine Grube, deren Wände Aufschluss über den Aufbau des Bodens geben. So können wir die einzelnen Bodenschichten in ihrer natürlichen Beschaffenheit erkennen und aufzeichnen. Außerdem werden gezielte Bodenproben aus den einzelnen Schichten entnommen oder Versuche zur Versickerung von Wasser durchgeführt.
Nach Abschluss der Arbeiten werden die Bohrlöcher entsprechend der ursprünglichen Schichtung verfüllt und anhand der Proben im Labor weitere bodenphysikalische und geotechnische Daten ermittelt. Die Erkenntnisse aus den Bohrprofilen und die Ergebnisse der Analysen werden ausgewertet und bilden die Grundlage für die technische Umsetzung des Leitungsverlaufs.


Bauvorbereitende Maßnahmen kündigen wir mindestens zwei bis vier Wochen vorher an. Dies geschieht mittels ortsüblicher Bekanntmachungen, in der Regel über das Amtsblatt, auf der Homepage der Gemeinde, durch Auslage im Bürgerbüro oder Aushang im Gemeindeschaukasten. Eigentümerinnen und Eigentümer, deren Grundstücke wir betreten müssen, informieren wir zusätzlich in einem separaten Anschreiben. Die kommunalen Mandatsträgerinnen und -träger kontaktieren wir gegebenenfalls auch persönlich, um sie über geplante Maßnahmen in ihrer Gemarkung zu informieren.