Fragen und Antworten rund um StromNetzDC
Sie möchten wissen, warum es StromNetzDC gibt? Was sich dahinter verbirgt? Und was der Netzausbau für Sie bedeutet? Auf Fragen wie diese und weitere bekommen Sie hier eine Antwort.
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50Hertz, TenneT und TransnetBW planen vier gemeinsame Projekte, die das deutsche Übertragungsnetz bereit machen für eine klimaneutrale Energieversorgung. Bei den neuen Gleichstromverbindungen, die seit 2023 von 50Hertz, TenneT und TransnetBW unter dem Dach von StromNetzDC gemeinsam realisiert werden, handelt es sich um NordOstLink (DC31/32), OstWestLink (DC40), NordWestLink (DC41) und SuedWestLink (DC42). Es geht darum, sich bei Planung, Technik und Kommunikation eng abzustimmen. Jedes Unternehmen bleibt aber allein verantwortlich für seinen Zuständigkeitsbereich. Zudem gibt es Gleichstromverbindungen der drei Übertragungsnetzbetreiber, deren Planung und Realisierung weiter fortgeschritten sind: Hier handelt es sich um SuedLink, SuedOstLink und SuedOstLink+.
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Die Gleichstromprojekte OstWestLink (DC40), NordWestLink (DC41) und SuedWestLink (DC42) von StromNetz DC wurden im Netzentwicklungsplan (NEP) 2037/2045 (2023) von den Übertragungsnetzbetreibern als energiewirtschaftlich notwendig auf dem Weg zur Klimaneutralität ausgewiesen. Die Bundesnetzagentur hat den NEP im März 2024 bestätigt. Die Projektpartner streben eine Inbetriebnahme aller Vorhaben bis 2037 an. Die Inbetriebnahme von NordOstLink wird gemäß NEP für 2032 angestrebt.
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Die Vorhaben (OstWestLink/NordWestLink/SuedWestLink/NordOstLink) sind zentral für den Erfolg der Energiewende. Damit die Stromversorgung sicher und bezahlbar bleibt, brauchen wir mehrere tausend Kilometer neuer Gleichstromleitungen für einen weiterhin robusten Netzbetrieb. Nur so kann Strom aus erneuerbaren Energien zuverlässig in jede Steckdose in Deutschland gelangen. Die Realisierung der Projekte von StromNetzDC führt zu einer spürbaren Reduzierung teurer Eingriffe in das Übertragungsnetz.
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Für das Gelingen der Energiewende ist der Netzausbau ein zentraler Baustein, um die dezentral und stark schwankend produzierte erneuerbare Energie in den Energiemarkt integrieren zu können. Dabei ist der Netzausbau die mit Abstand wirtschaftlichste Lösung. Innovative Technologien, Speichertechnologien und Flexibilitätsoptionen werden in Zukunft einen Beitrag dazu leisten, die Grundlastfähigkeit der erneuerbaren Energie zu verbessern. Der Netzausbau ist aber dennoch notwendig, um den dezentral produzierten Strom über teils weite Entfernungen in die Verbrauchszentren zu transportieren. Dieses Problem können Speicher indes nicht lösen, da sie nur die zeitliche Verfügbarkeit des Stroms verschieben, nicht aber die räumliche.
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Die Anforderungen an das Stromnetz haben sich stark verändert und werden in den kommenden Jahren weiter steigen. Der stetig wachsende Anteil an erneuerbaren Energien, schwankende Einspeiseleistungen von Erneuerbare-Energien-Anlagen und die neue räumliche Verteilung der Stromerzeugung machen eine umfangreiche Anpassung der Netzinfrastruktur notwendig. Mit dem Netzentwicklungsplan 2037/2045 wurde erstmals ein Übertragungsnetz ermittelt, das die Erreichung der Klimaneutralität bis 2045 ermöglicht. Strom spielt dabei eine zentrale Rolle, da die Dekarbonisierung der Sektoren Industrie, Verkehr und Gebäude überwiegend durch direkte oder indirekte Elektrifizierung erfolgen wird. Sollte der Strombedarf in Zukunft stärker steigen als derzeit angenommen, könnten weitere Leitungen nötig werden.
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Genehmigungsverfahren in Deutschland sollen und müssen schneller werden. Die neuen Vorhaben des StromNetzDC durchlaufen deshalb das sogenannte Präferenzraumverfahren. Dieses Verfahren löst die bisherige erste Genehmigungsphase für bundeslandübergreifende Infrastrukturvorhaben, die Bundesfachplanung, ab. Wichtigste Neuerung: Präferenzräume werden durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) ermittelt, ohne dass die Vorhabenträger einen Vorschlag machen. Ein Präferenzraum ist ein fünf bis zehn Kilometer breiter Korridor zwischen dem Anfangs- und Endpunkt eines Vorhabens. Er ist das Ergebnis einer strategischen Umweltprüfung, bei der die Vereinbarkeit mit verschiedenen Schutzgütern untersucht wird. Innerhalb des Präferenzraums wird im Laufe der zweiten Genehmigungsphase, der Planfeststellung, der genaue Verlauf der Leitungen bestimmt.
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Der direkte Austausch und eine transparente Kommunikation sind uns wichtig. Deshalb informieren und beteiligen wir frühzeitig unsere Stakeholder sowie die Öffentlichkeit bereits im Vorfeld des Planfeststellungverfahrens. Hinweise aus Infoveranstaltungen, von Gebietskörperschaften, aus Fachgesprächen oder aus dem webbasierten, geografischen Informationssystem WebGIS werden, wo technisch machbar und planerisch sinnvoll, berücksichtigt und in die Erstellung der Planfeststellungsunterlagen einbezogen. Die formelle Beteiligung läuft über die Bundesnetzagentur, die die Planung genehmigen muss.
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Der Stromnetzausbau ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und Teil der allgemeinen Daseinsfürsorge. Daher werden die Kosten für Wartung und Instandhaltung wie auch für Investitionen für neuzubauende Leitungen über die Netzentgelte abgeschrieben. Für uns als Vorhabenträger ist dabei wichtig: Wir arbeiten bei allen Netzausbauprojekten möglichst kosteneffizient und wirtschaftlich. Das gibt uns das Energiewirtschaftsgesetz vor. Sämtliche Ausgaben weisen wir gegenüber der Bundesnetzagentur als zuständiger Regulierungsbehörde transparent nach.
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Das Energiewirtschaftsgesetz sieht vor, dass jeder, dessen Grundstück durch den Bau einer Höchstspannungsleitung dauerhaft in Anspruch genommen wird, dafür entschädigt werden muss. Den betroffenen Eigentümerinnen, Eigentümern und Nutzungsberechtigten sollen durch den Bau und Betrieb der Leitung keine Vermögenseinbußen entstehen. Die Vorhabenträger entschädigen deshalb für die Eintragung einer beschränkten persönlichen Dienstbarkeit im Grundbuch und die damit verbundenen Nutzungseinschränkungen. Dabei richtet sich die Entschädigung für die Wertminderung des Grundstücks nach Größe und Verkehrswert der gesicherten Schutzstreifenfläche, also von dem Bereich, in dem die Leitung verlegt wird. Auf dem Schutzstreifen dürfen keine tiefwurzelnden Bäume/Sträucher angepflanzt sowie Gebäude errichtet werden. Eine ackerbauliche Nutzung ist auf dem Schutzstreifen uneingeschränkt möglich. Außerhalb des Schutzstreifens gelten dauerhaft keine Restriktionen.
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Für uns ist der fachkundige und sorgsame Umgang mit Böden bei der Planung, in der Bauphase und später beim Betrieb wichtig. Deshalb ergreifen wir zum Schutz des Bodens umfassende Maßnahmen. Diese reichen von der Messung von Referenzwerten vor Baubeginn über getrennte Lagerung der einzelnen Bodenhorizonte und Schichten beim Ausheben der Kabelgräben bis hin zu einer umfassenden bodenkundlichen Baubegleitung. Nach Abschluss des Baus werden die Flächen rekultiviert und die Flächen können wieder landwirtschaftlich genutzt werden. Die Leitung muss lediglich von tiefwurzelndem Gehölz und Bebauung freigehalten werden.
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Die gesetzlichen Vorgaben für neu zu errichtende Gleichstromleitungen schreiben eine Erdverkabelung vor. Von dieser darf nur in vereinzelten, vom Gesetzgeber definierten Ausnahmefällen abgewichen werden. Bodenschutz spielt bei allen Projekten von StromNetzDC eine entscheidende Rolle. Hierbei nutzen wir Erfahrungen von anderen Projekten wie SuedLink und SuedOstLink, die bereits in Bau sind.
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Bei Wechselstrom wechselt der Strom zwischen dem Plus- und Minuspol hin und her. Die Richtung der Elektronen ändert sich 50-mal pro Sekunde – der Strom hat also eine Frequenz von 50 Hertz. Das Stromnetz in Deutschland wird standardmäßig mit Wechselstrom betrieben.
Beim Gleichstrom ändert der Strom seine Polarität nicht. Hier stellt jeweils ein Kabel konstant den Pluspol bzw. den Negativpol dar. Beim Bau des Klimaneutralitätsnetzes setzen wir die sogenannte Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungstechnik (HGÜ) ein. Unsere leistungsstarken Leitungen transportieren 525-Kilovolt-Gleichstrom verlustarm über große Entfernungen. Um sie an das bestehende Wechselstromnetz anbinden zu können, sind Konverter notwendig. Diese wandeln Wechselstrom in Gleichstrom um und umgekehrt.