Im Herzen von Niedersachsen

Hier entsteht das vermaschte Gleichstromnetz für Deutschlands Klimaneutralität

Die drei Gleichstromvorhaben NordWestLink, OstWestLink und SuedWestLink verlaufen zusammen über mehr als 1.900 Kilometer durch Deutschland. Auf ihrer Strecke kreuzen sie sieben Bundesländer von Nord nach Süd bzw. Ost nach West. Dabei treffen sie sich in der Mitte in Niedersachsen: einmal in der Region Hannover und einmal in der Region Hildesheim-Peine-Salzgitter.

In den Kreuzungsregionen treffen die Leitungen von allen drei Vorhabenträgern zusammen. TenneT ist für den westlichen Abschnitt von OstWestLink und für den nördlichen Teil von NordWestLink verantwortlich. Auch der Multiterminal-Hub in der Region Hannover fällt in den Zuständigkeitsbereich von TenneT. 50Hertz betreut den Multiterminal-Hub in der Region Peine-Hildesheim-Salzgitter. Zudem ist 50Hertz auch für den nördlichen Abschnitt von SuedWestLink und den östlichen Teil von OstWestLink zuständig. TransnetBW betreut die südlichen Abschnitte von NordWestLink und SuedWestLink.

Die genaue Aufteilung der Zuständigkeiten steht erst fest, wenn die Standorte für die Multiterminal-Hubs gefunden sind. Deshalb sind die Ansprechpartner bis dahin pro Landkreis aufgeteilt: TenneT für die Region Hannover, 50Hertz für den Landkreis Peine und TransnetBW für den Landkreis Hildesheim. Die jeweiligen Kontaktdaten finden Sie weiter unten.

Multiterminal-Hubs leiten Strom bedarfsgerecht

Durch die Verbindung dieser Leitungen entsteht erstmals ein vermaschtes Gleichstromnetz. Man kann sich das vorstellen wie ein Autobahnkreuz, an dem mehrere Autobahnen zusammenlaufen. Dort kann man abbiegen, wenn man die Richtung wechseln möchte. Zum Beispiel bei viel Verkehr: Wenn auf einer Strecke ein Stau droht, fährt man auf die kreuzende Autobahn ab, um so den Stau zu umgehen. Genau das wird künftig auch mit unserem Strom passieren. Statt Windräder abzuschalten und private Betreiber finanziell zu entschädigen, weil das Netz überlastet ist, kann der Strom über eine andere Leitung fließen. Genau dahin, wo er gebraucht wird. Im Gegensatz zu bisherigen Gleichstromleitungen, die nur von Punkt A nach Punkt B führen, erlaubt dieses neue Netz flexible Verbindungen und Richtungswechsel – so wie bei einem Autobahnkreuz.

Um die Leitungen an ihren Kreuzungspunkten zu verbinden, bauen wir sogenannte Multiterminal-Hubs, die den Gleichstrom umleiten können. Der Suchraum für eine solche Anlage liegt dort, wo sich die Präferenzräume der Vorhaben OstWestLink mit NordWestLink sowie OstWestLink mit SuedWestLink überlappen.

Wie ist ein Multiterminal-Hub aufgebaut?

Multiterminal-Hubs (beispielhafte Darstellung) bestehen primär aus den Komponenten Sammelschienen, Leistungsschaltern und Kabelsystemen.

Mehr Informationen zum Multiterminal-Hub finden Sie hier.

Suchraum für Multiterminal-Hub in der Region Hannover und im Landkreis Hildesheim

OstWestLink kreuzt NordWestLink in der Region Hannover. Auch ein kleiner Teil des Landkreises Hildesheim fällt in den Überlappungsbereich der Präferenzräume. Der Suchraum für den Multiterminal-Hub umfasst die Gebiete der Gemeinden Barsinghausen, Seelze, Gehrden, Ronnenberg, Hemmingen, Wennigsen, Pattensen, Springe sowie Nordstemmen und Elze.

Der Präferenzraum für OstWestLink wird allerdings gegenwärtig von der Bundesnetzagentur überprüft und anschließend erneut zur Konsultation gestellt.

Über den geplanten Multiterminal-Hub kann später Strom, der über OstWestLink nach Sachsen bzw. Sachsen-Anhalt fließen würde, bei Bedarf umdisponiert und über NordWestLink nach Süden umgeleitet werden. Das geht natürlich auch jeweils in die Gegenrichtung.

Suchraum für Multiterminal-Hub Region Peine-Hildesheim-Salzgitter

SuedWestLink kreuzt OstWestLink in der Region Peine-Hildesheim-Salzgitter. Der Suchraum für den Multiterminal-Hub verläuft von der Stadt Hildesheim im Westen bis nach Ilsede im Osten und von Mehrum im Norden bis Söhlde im Süden. Die Bundesnetzagentur hat den Präferenzraum für OstWestLink noch nicht bestätigt. Das bedeutet, dass sich der Suchraum für den Multiterminal-Hub noch ändern kann.

Wie läuft die Standortsuche ab?

Die Suche nach geeigneten Standorten für die Multiterminal-Hubs erfolgt nach festgelegten Kriterien, die zwischen der Genehmigungsbehörde und den Vorhabenträgern abgestimmt sind. Die Suchräume bilden die jeweiligen Überlappungsbereiche der Präferenzräume von OstWestLink und NordWestLink sowie von OstWestLink und SuedWestLink. Die Schutzgüter Mensch, Boden, Wasser, Tiere und Pflanzen werden in den Rückstellungs- und Ausschlusskriterien berücksichtigt. Auch planerische Vorgaben der Raumordnung, technische Prämissen sowie weitere Ausschlusskriterien fließen in die Bewertung ein.

Auch die Mandatsträger, Verwaltung und Bürgerinnen und Bürger binden wir in den Prozess der Standortfindung ein.

  • Schutzgut Mensch
    Wohn- und Mischbauflächen
    Sensible Einrichtungen (z. B. Kliniken, Pflegeheime, Schulen)
    Campingplätze/Ferien- und Wochenendhaussiedlungen
    Friedhöfe
    Schutzgut Tiere und Pflanzen
    Europäische Vogelschutzgebiete
    FFH-Gebiete
    Naturschutzgebiete
    Biosphärenreservate (Kernzone)

    Schutzgut Wasser
    Wasserschutzgebiete Zone I und II
    Überschwemmungsgebiete

    Schutzgut Boden
    Moore
    Planerische Vorgaben der Raumordnung
    Vorranggebiet Rohstoffsicherung
    Vorranggebiet Naturschutz und Landschaftspflege

    Sonstige Ausschlusskriterien
    Sondergebiete Bund/Militärische Anlagen
    Deponien und Abfallbehandlungsanlagen
    Oberflächennahe Rohstoffe (Tagebau, Steinbrüche)
    Bundesautobahnen inkl. Anbauverbotszone 40 m
    Bundesstraße inkl. Anbauverbotszone 20 m

  • Schutzgut Mensch
    Abstandspuffer von 250 m zu Wohn- und Mischbauflächen 
    Abstandspuffer von 250 m zu sensiblen Einrichtungen (z. B. Kliniken, Pflegeheim, Schulen) 

    Schutzgut Tiere und Pflanzen
    Important Bird Area-Gebiete 
    Ramsar-Gebiete 
    Landschaftsschutzgebiete 
    Naturparke 
    Wälder 

    Schutzgut Boden 
    Altlastenstandorte (soweit bekannt) 

    Schutzgut Kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter 
    Denkmalschutzrechtliche Belange, Grabungsschutzgebiete, Baudenkmäler 

    Planerische Vorgaben der Raumordnung
    Vorranggebiet Gewerbe und Industrie
    Vorranggebiet Windenergie
    Vorranggebiet Trinkwasser
    Vorbehaltsgebiete oberflächennahe Rohstoffe
    Vorbehaltsgebiete Trinkwasser, Trinkwassersicherung
    Vorbehaltsgebiete Naturschutz und Landschaftspflege
    Vorbehaltsgebiete Tourismus und Erholung
    Vorbehaltsgebiete Landwirtschaft
    Vorbehaltsgebiete Kompensation und Entwicklung

  • Ausreichende zusammenhängende Flächengröße außerhalb von Ausschlusskriterien (möglichst auch außerhalb von Rückstellungskriterien)
    Geeignetes Geländerelief
    Hinreichend gute verkehrliche und sonstige Erschließung
    Antrassierbarkeit des Standortes

Multiterminal-Hub in der Region Hannover und im Landkreis Hildesheim

Multiterminal-Hub in der Region Hildesheim / Peine / Salzgitter

Leitungsverläufe von NordWestLink und SuedWestLink südlich der Multiterminal-Hubs